Riesige, blühende Rhododendren gehören zum typischen Bild großzügiger Parkanlagen in Deutschland. Im Norden gedeihen sie sehr gut, insbesondere auf Böden mit hohem Humusanteil und niedrigem pH-Wert. Ursprünglich stammen die meisten Arten dieser Pflanzengattung aus Asien – vor allem aus dem Himalaya. Im Zeitalter der Pflanzenjäger, insbesondere im 18. und 19. Jahrhundert, wurden die Exoten unter widrigen Bedingungen von Expeditionen aus entlegenen Gebieten in die europäischen botanischen Gärten gebracht. Die Nachfrage wohlhabender Sammler verstärkte zusätzlich die Suche nach immer neuen Sorten. Die Vielfalt der Rhododendren ist beeindruckend: Über 1.000 Wildarten sind mittlerweile bekannt und es werden immer noch neue gefunden. Vor rund 200 Jahren begannen Baumschulen in Deutschland, professionell winterharte Sorten für Parks und Gärten zu züchten. Neben mehreren Metern großen Exemplaren gibt es auch kompaktere Sorten. Von Rot, Pink, Rosa und Violett bis zu Orange, Gelb, Creme und Weiß – auch das Farbspektrum der blühenden Immergrünen ist sehr breit gefächert.
Bodenunabhängig
Die „Veredlung“, eine bewährte Technik der Baumschulgärtner, ermöglicht es, Rhododendren zu vermehren, die auch in schweren, ton- und lehmhaltigen Böden mit hohen pH-Werten (5,5 bis 7) ein vitales und kräftiges Wachstum entwickeln. Sorten, die aufgrund ihrer Wuchseigenschaften tolerant gegenüber dem pH-Wert des Bodens sind, bilden dabei den unteren Teil der Pflanze, das Wurzelwerk. Mit dieser „Unterlage“ werden die oberen Pflanzenteile „edler“ Sorten verbunden. Diese zeichnen sich durch farbenprächtige, manchmal auch duftende Blüten und einen schönen Wuchs aus. Aus zwei Pflanzen entsteht auf diese Weise eine neue, die das Leben des Hobbygärtners erleichtert, ohne dabei an Attraktivität und Qualität einzubüßen. Möglich wurde dies durch das Engagement der INteressensgemeinschaft KAlktoleranter RHOdodendron (Inkarho), zu der sich eine Gruppe von auf Rhododendren spezialisierten Baumschulen zusammengeschlossen hat. Im Fachhandel erkennen Gartenbesitzer die vielseitig einsetzbaren Rhododendren am Inkarho-Gütesiegel.
Quelle: BdB